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Zweite Säule: UBS-Ökonomen schlagen Alarm

Der Gesundheitszustand des Schweizer Vorsorgesystems hat sich verschlechtert. Laut einer von der UBS veröffentlichten Studie dürfte die allmähliche Alterung der Bevölkerung die Situation der Pensionskassen verschlechtern.

Der UBS-Vorsorgeindex misst die Gesundheit des Schweizer Vorsorgesystems seit 2005. Seit 2016 erlebte dieser Index einen Abwärtstrend. Im zweiten und dritten Quartal dieses Jahres – 2019 – sank der Index immer schneller und erreichte schliesslich einen neuen Tiefstand. Grund dafür soll der Subindex Demografie sein: immer weniger Erwerbstätige finanzieren immer mehr Rentner. Das Problem dürfte noch weitaus schlimmer werden, sobald die Babyboomer-Generation (geboren zwischen 1946 und 1964) in den Ruhestand geht. Gleichzeitig ist die Geburtenrate immer noch niedrig. Könnte die Immigration Erleichterung bringen? Die UBS-Ökonomen denken nicht.

Auch ein weiterer der insgesamt vier Faktoren, die den UBS-Vorsorgeindex bestimmen, hat nicht gut abgeschnitten. Die Wirtschaftsentwicklung hat stark unter dem sino-amerikanischen Handelsstreit gelitten. In der Schweiz konnte der Rückgang der Exportwirtschaft und der Investitionen kaum durch den inländischen Konsum ausgeglichen werden. Die Entwicklung der Finanzmärkte lässt jedoch Hoffnung aufkommen. Die lockerere Geldpolitik der Zentralbanken führen trotz der vielen Unsicherheiten zu positiven Ergebnissen bei den Aktien, Anleihen und Immobilien.

Dies wird jedoch nicht ausreichen, um die Umverteilung der Altersvorsorge von den Jungen auf die Alten zu reduzieren oder das finanzielle Ungleichgewicht der AHV auszugleichen. Die UBS ist der Ansicht, dass «tiefgreifende Reformen» weiterhin nötig sind. Im Mai 2019 stimmten die Schweizer Bürgerinnen und Bürger zum Beispiel der Steuerreform und AHV-Finanzierung (STAF) zu. Dies sollte den Druck auf die finanzielle Situation der Altersrenten für kurze Zeit mildern. Die UBS schätzt aber, dass das Ziel eines langfristig stabilen Vorsorgesystems noch lange nicht erreicht ist.

Quelle: ubs.com (.pdf)