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Schweizerin verliert mehr als 1000 Franken – der Fehler liegt bei Twint

Livia Maag wird sich in Zukunft wahrscheinlich gut überlegen, ob sie Überweisungen mit Twint tätigen möchte. Sie wollte die Schweizer App für bargeldloses Bezahlen benutzen, um ihrem Geschäftspartner 1129 Franken zu überweisen – doch das Geld ist nie angekommen.

In einer Reportage von SRF erklärt Livia Maag, dass ihr Geschäftspartner vor Kurzem seine Telefonnummer gewechselt hat. Diese Nummer gehörte früher jemand anderem und war schon mit einem Bankkonto verknüpft. Livia Maag hat schnell erkannt, dass das Geld nicht auf dem gewünschten Konto angekommen ist, sondern auf dem Konto eines Fremden. Dieser weigerte sich das Geld zurückzugeben.

Wie kam es zu diesem Fehler? Twint erklärt gegenüber der RTS, dass es sich um einen «sehr ungewöhnlichen» Fall handle und, dass so etwas noch nie vorgekommen sei. Das mobile Zahlungsunternehmen verspricht jedoch Änderungen vorzunehmen, damit solch ein Fall in Zukunft nicht mehr vorkommt. Dies ist nicht das erste Mal, dass Twint Probleme hat. Xavier Studer, Journalist, erzählte im Dezember 2019, dass sein Bankkonto mit einem nicht fälligen Betrag belastet worden war. Twint übernahm damals keine Verantwortung und Xavier Studer wies darauf hin, dass die von Twint benutzte Bluetooth-Technologie gefährlich ist.

Es kommt noch schlimmer: Twint kann nur mit einer Telefonnummer konfiguriert werden. Falls das Handy verloren geht oder gestohlen wird, können die Transaktionen nicht blockiert und das Konto nicht deaktiviert werden. Heute nutzen rund 2,5 Millionen Personen Twint für ihre Zahlungen – das ist ein Drittel der Schweizer Bevölkerung. Twint wird in der Schweiz somit weit mehr genutzt als Apple Pay und Samsung Pay.

Quelle: srf.ch, twint.ch, xavierstuder.com (fr)