Seit 2012 sind die Bankgebühren, welche den Kunden verrechnet werden, um durchschnittlich 45% gestiegen. Nach Angaben des Westschweizer Konsumentenverbandes, der Fédération romande des consommateurs, ist dies auf die Digitalisierung und die Negativzinsen zurückzuführen. Konsumentenschützer hingegen prangern diesen Anstieg an. Er werde nicht transparent dargelegt.
So hat die Neuenburger Kantonalbank zum Beispiel ihren Kunden eine Erdbebenversicherung angeboten. Dieser Service allein reichte aus, um die Erhöhung der Gebühren zu rechtfertigen – 60% müssen Girokontoinhaber auf einen Schlag mehr zahlen. Pierre-Alain Leuenberger, Generaldirektor der Neuenburger Kantonalbank verteidigt die abrupte Erhöhung der Bankgebühren in einem Interview mit der RTS und erklärt, dass die Gebühren seit 10 Jahren nicht mehr erhöht worden sind: «Es ist ein Vorteil für die Kunden und Kundinnen, dass diese Gebühren nicht alle zwei Jahre um 3 oder 4% erhöht wurden».
Der Westschweizer Konsumentenverband hat einen Vergleich dieser Bankgebühren vorgenommen. Wenn man 0 Franken an die Migros Bank, die Jurassische Kantonalbank oder die Waadtländische Kantonalbank zahlt, dann steigt der Betrag bei der UBS auf 240 Franken. Das Hauptproblem ist, dass es keine Einschränkungen oder rechtlichen Befugnisse zur Regulierung dieser Praxis gibt. Als die Post Kosten einführen wollte, war das Resultat schockierend: laut der RTS wurden 30'000 Konten aufgrund von Unzufriedenheit geschlossen. Die Lösung sollte bei den Neobanken wie N26 oder Revolut, welche den traditionellen Banksektor auf den Kopf stellen, zu finden sein.